Warum wir uns von toxischen Menschen angezogen fühlen
- Corinna

- 2. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Es klingt widersprüchlich: Wir wünschen uns gesunde, liebevolle und respektvolle Beziehungen. Trotzdem ziehen uns immer wieder Menschen an, die uns nicht guttun. Menschen, die uns kleinmachen, manipulieren oder unsere Grenzen überschreiten. Oft merken wir erst spät, dass wir in einer toxischen Dynamik feststecken.
Warum passiert das so oft?
Vertrautheit spielt eine große Rolle
Unser Unterbewusstsein fühlt sich zu dem hingezogen, was es kennt. Wenn wir in unserer Kindheit gelernt haben, dass Liebe mit Unsicherheit, Kritik oder Ablehnung verbunden ist, dann wirkt dieses Muster später vertraut. Auch wenn es uns verletzt, fühlt es sich unbewusst „normal“ an. Wir wiederholen alte Dynamiken, ohne es zu merken.
Das Bedürfnis nach Bestätigung
Toxische Menschen verstehen es oft, unser Bedürfnis nach Anerkennung auszunutzen. Sie geben uns Aufmerksamkeit, ziehen sie wieder zurück und lassen uns ständig um ihre Zuneigung kämpfen. Dieses Auf und Ab erzeugt Abhängigkeit. Wir hoffen, irgendwann doch die erhoffte Bestätigung zu bekommen und bleiben dadurch länger in einer ungesunden Beziehung, als uns guttut.
Angst vor Einsamkeit
Viele Menschen bleiben bei toxischen Partnern, Freunden oder Kollegen, weil sie Angst haben, alleine dazustehen. Das Unbekannte wirkt oft bedrohlicher als das Bekannte, selbst wenn das Bekannte schmerzt. Wir halten an etwas fest, das uns schadet, nur um nicht ins Leere zu fallen.
Der Reiz des Unerreichbaren
Toxische Menschen schaffen es, uns das Gefühl zu geben, dass wir etwas Besonderes sein müssen, um ihre Anerkennung zu verdienen. Dieser Gedanke, sich beweisen zu müssen, kann sehr stark sein. Wir verwechseln die Anstrengung, die wir investieren, mit echter Nähe.
Wie man den Kreislauf durchbricht
Muster erkennen: Achte darauf, welche Arten von Menschen dich immer wieder anziehen. Gibt es ein wiederkehrendes Muster aus Kritik, Abwertung oder Instabilität?
Eigene Glaubenssätze prüfen: Frag dich, welche Überzeugungen du über dich selbst hast. Glaubst du, Liebe müsse verdient werden? Fühlst du dich nur wertvoll, wenn du dich anstrengst?
Grenzen setzen: Lerne klar zu erkennen, was dir guttut und was nicht. Grenzen sind kein Zeichen von Härte, sondern von Selbstachtung.
Selbstwert stärken: Je stärker dein Selbstwertgefühl ist, desto weniger Macht haben toxische Menschen über dich. Wer sich selbst respektiert, lässt weniger Raum für Manipulation.
Unterstützung annehmen: Es ist oft schwer, toxische Dynamiken allein zu verlassen. Freunde, Familie oder auch professionelle Begleitung können dabei helfen, den eigenen Weg klarer zu sehen.
Warum es wichtig ist, das Muster zu verstehen
Toxische Beziehungen können uns viel Energie rauben. Doch sie zeigen uns auch, wo wir alte Wunden tragen und was wir über uns selbst glauben. Wer diese Muster erkennt und aufarbeitet, kann sich bewusst für gesunde Verbindungen entscheiden. Beziehungen, die von Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit geprägt sind, fühlen sich am Anfang vielleicht ungewohnt an, aber sie sind der Weg in echte Freiheit und Nähe.
Am Ende geht es darum, sich nicht länger von alten Mustern leiten zu lassen, sondern bewusst zu wählen, mit wem man sein Leben teilt. Wer versteht, warum er sich zu toxischen Menschen hingezogen fühlt, gewinnt die Chance, diesen Kreislauf zu durchbrechen und Raum für gesunde Beziehungen zu schaffen.
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