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Warum es schwer ist, mit Gefühlen umzugehen und wie du es lernst

Gefühle sind ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist, was uns bedroht und was uns Freude bereitet. Trotzdem fällt es vielen schwer, mit den eigenen Emotionen umzugehen. Manche Menschen haben das Gefühl, von Gefühlen überrollt zu werden. Andere kapseln sie ab und spüren kaum noch, was in ihnen vorgeht. Beides kann auf Dauer belasten.


Warum fällt es uns so schwer?

Ein Grund liegt darin, dass wir früh lernen, bestimmte Gefühle zu unterdrücken. Kinder hören oft Sätze wie „Sei nicht so empfindlich“ oder „Hör auf zu weinen“. Dadurch entsteht die Botschaft: Gefühle sind störend oder nicht erwünscht. Im Erwachsenenalter zeigt sich dieses Muster, indem wir Traurigkeit, Wut oder Angst wegdrücken, anstatt sie zuzulassen.

Ein weiterer Grund ist, dass Gefühle unberechenbar sind. Sie lassen sich nicht nach Plan steuern. Wenn wir traurig oder wütend sind, fühlen wir uns verletzlich und haben das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Viele Menschen fürchten genau dieses Gefühl des Kontrollverlusts und halten ihre Emotionen deshalb zurück.


Was passiert, wenn wir Gefühle nicht zulassen

Unterdrückte Emotionen verschwinden nicht einfach. Sie bleiben im Körper gespeichert und äußern sich auf anderen Wegen. Manche spüren innere Anspannung, andere reagieren plötzlich gereizt oder fühlen sich leer und antriebslos. Langfristig kann das sogar körperliche Folgen haben. Gefühle brauchen Ausdruck, sonst blockieren sie unsere Energie.


Wie du lernst, mit Gefühlen umzugehen

  1. Gefühle bewusst wahrnehmenStatt sie wegzuschieben, lohnt es sich, innezuhalten und wahrzunehmen: Was spüre ich gerade? Wo im Körper zeigt es sich? Allein dieses Beobachten ohne Bewertung kann schon entlastend wirken.

  2. Gefühle benennenStudien zeigen, dass das Benennen von Emotionen ihre Intensität verringern kann. Sag dir innerlich: „Ich fühle Angst“ oder „Ich bin traurig“. Das schafft Distanz und macht die Emotion greifbar.

  3. Gefühle zulassenLass deine Gefühle da sein, ohne sie sofort ändern zu wollen. Tränen dürfen fließen, Wut darf gespürt werden, Freude darf Raum bekommen. Alles, was gefühlt wird, kann sich auch wieder verändern.

  4. Einen Ausdruck findenGefühle lösen sich leichter, wenn wir ihnen einen Kanal geben. Das kann Schreiben sein, Bewegung, kreative Arbeit oder ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen. Wichtig ist, dass die Energie nach außen darf.

  5. Selbstfreundlich bleibenViele kritisieren sich dafür, emotional zu sein. Doch Gefühle sind kein Fehler, sie sind eine gesunde Reaktion. Wer sich selbst mit Verständnis begegnet, statt mit Härte, macht es leichter, Emotionen zu integrieren.


Warum es sich lohnt

Wer lernt, mit Gefühlen umzugehen, gewinnt mehr innere Freiheit. Entscheidungen werden klarer, Beziehungen tiefer und das Leben insgesamt authentischer. Gefühle sind keine Gegner, die es zu bekämpfen gilt. Sie sind Botschafter, die uns zeigen, was wir brauchen.


Am Ende geht es nicht darum, Gefühle zu kontrollieren, sondern sie zu verstehen und mit ihnen in Verbindung zu bleiben. Wer das lernt, findet mehr Ruhe, mehr Klarheit und mehr Vertrauen in sich selbst.

 
 
 

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