Warum Menschen oft gegen ihre eigenen Interessen handeln
- Corinna

- 19. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Wir alle kennen Situationen, in denen wir Dinge tun, die uns auf lange Sicht nicht guttun. Wir verschieben wichtige Aufgaben, obwohl wir wissen, dass es Stress verursacht. Wir essen ungesund, obwohl wir uns eigentlich besser fühlen wollen. Wir sagen Ja, obwohl wir Nein meinen. Auf den ersten Blick wirkt es unlogisch, gegen die eigenen Interessen zu handeln. Doch in Wirklichkeit steckt dahinter ein tiefes Muster.
Warum handeln wir gegen uns selbst?
Ein Grund ist, dass unser Gehirn nicht auf langfristigen Erfolg programmiert ist, sondern auf kurzfristige Belohnung. Es sucht nach Sicherheit und Bequemlichkeit. Alles, was ungewohnt oder anstrengend wirkt, löst automatisch Widerstand aus. Deshalb greifen wir lieber zu vertrauten Mustern, auch wenn sie uns schaden.
Ein weiterer Grund ist Angst. Angst vor Veränderung, Angst vor Ablehnung, Angst davor zu scheitern. Diese Gefühle sind so stark, dass wir manchmal lieber im alten Zustand verharren, selbst wenn er uns unzufrieden macht. So sabotieren wir unsere eigenen Ziele, nur um uns kurzfristig sicher zu fühlen.
Innere Überzeugungen spielen ebenfalls eine Rolle.
Wer tief in sich den Glaubenssatz trägt, nicht gut genug zu sein, wird Entscheidungen treffen, die dieses Bild unbewusst bestätigen. Wir wählen Situationen, in denen wir klein bleiben, anstatt uns zu entfalten. Wir handeln nicht, weil wir glauben, dass es ohnehin nicht reicht.
Wie man aus diesem Muster aussteigen kann
Muster bewusst erkennenDer erste Schritt ist, ehrlich zu sehen, wann man gegen die eigenen Interessen handelt. Welche Entscheidungen triffst du, obwohl du weißt, dass sie dir schaden? Wann sagst du Ja, obwohl du Nein fühlst?
Die eigentliche Motivation verstehenHinter jedem Verhalten steckt ein Bedürfnis. Auch wenn wir uns selbst sabotieren, versuchen wir damit etwas zu erreichen, zum Beispiel Schutz, Anerkennung oder Entlastung. Wer versteht, welches Bedürfnis dahintersteckt, kann einen gesünderen Weg finden, es zu erfüllen.
Kleine Veränderungen einübenAnstatt alles auf einmal zu ändern, ist es leichter, mit kleinen Schritten zu beginnen. Einmal bewusst Nein sagen, eine kleine Aufgabe sofort erledigen, eine gesunde Wahl treffen. Mit jedem Schritt wächst das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit.
Freundlich mit sich umgehenSich selbst Vorwürfe zu machen, verstärkt nur die Blockade. Wer mitfühlend mit sich selbst umgeht, kann neue Wege leichter ausprobieren und Rückschläge als Teil des Lernens sehen.
Warum sich der Weg lohnt
Wer lernt, im Einklang mit den eigenen Interessen zu handeln, lebt klarer und selbstbestimmter. Entscheidungen fühlen sich stimmiger an, Beziehungen werden gesünder und Ziele erreichbarer. Anstatt gegen sich selbst zu kämpfen, entsteht das Gefühl, sich selbst aufrichtig zu unterstützen.
Menschen handeln oft gegen ihre eigenen Interessen, weil alte Muster stärker sind als das bewusste Wollen. Doch diese Muster lassen sich verändern. Mit Achtsamkeit, Klarheit und Geduld ist es möglich, aus Selbstsabotage auszusteigen und das eigene Leben so zu gestalten, dass es wirklich zu den eigenen Wünschen passt.
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